Allergologie

Die Allergologie befasst sich mit der Lehre der Allergien. Als allergische Reaktion gilt generell eine falsche Reaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff, das "Allergen". Allergene können z. B. Baumpollen, Gräser oder Wespengift sein.

Warum wird man allergisch?

Wir wissen heute, dass an verschiedenen Stellen des Immunsystems bestimmte Weichen gestellt werden müssen, damit eine Allergie entsteht. Generell liegt eine falsche Reaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff vor. Der auslösende Stoff wird als Allergen bezeichnet, dies können z. B. Baumpollen, Gräser oder Wespengift sein. Bei einem ersten Kontakt mit dem Allergen erfolgt eine Sensibilisierung, die bei einem erneuten Kontakt zum Auftreten von Symptomen führen kann.

Typische Beschwerden sind Rötung, Juckreiz, Ausschlag und Schwellungen. Die Symptome hängen dabei vom auslösenden Allergen und der zugrundeliegenden Allergieform ab. Am häufigsten sind sogenannte Typ I Allergien (z. B. auf Gräser, Baumpollen, Hausstaub). Diese äußern sich z. B. in Form einer Rhinitis allergika (Heuschnupfen) mit Niesen, Juckreiz und laufender Nase. Der Deutsche Wetterdienst bietet eine kostenlose App zur Ermittlung der aktuellen Pollenbelastung an (www.dwd.de). Typ I Allergien können aber auch deutlich schlimmer verlaufen und einen anaphylaktischen Schock auslösen (z. B. bei Wespengift). Zu den Typ IV Allergien zählen u. a. die weit verbreitete Nickelallergie oder Arzneimittelausschläge. Sie führen zu juckenden Ekzemen.

Um eine Allergie feststellen zu können, stehen uns je nach Allergieform unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Mit den eingesetzten Untersuchungen (z. B. Prick-Test, Epikutantest, RAST) können lediglich Sensibilisierungen festgestellt werden. Ob eine Allergie vorliegt, muss in einem ausführlichem Gespräch ermittelt werden.

Durch eine Hyposensibilisierung kann das Immunsystem an ein Allergen gewöhnt werden und eine Toleranz erlernt werden. Dies ist nicht bei allen Allergieformen möglich. Gegen gängige Allergien wie Baumpollen, Gräser oder Hausstaubmilbe stehen uns gute Produkte zur Verfügung. Diese werden entweder in regelmäßigen Abständen über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren unter die Haut gespritzt oder zuhause in Form von Tabletten eingenommen.

Diese Frage ist sehr spannend und wird aktuell durch zahlreiche Studien untersucht. Generell kann eine genetische Veranlagungen nicht verändert werden. Zur aktuellen Datenlage hier eine Übersicht:

  • Studien, die darauf hindeuten, dass ein Aufwachsen auf dem Bauernhof mit einem geringeren Risiko für die Entstehung von allergischen Erkrankungen und Asthma verbunden ist, haben für alle ohne Bauernhof erstmal keine Konsequenzen.
  • Was man sehr wohl beeinflussen kann, ist das Rauchen. Es erhöht sowohl das Asthmarisiko der eigen Kinder als auch der Enkelkinder.
  • Eine Kaiserschnittgeburt erhöht das Risiko für die Entwicklung von Asthma. Deshalb wird aus allergologischer Sicht eine natürliche Entbindung bzw. eine Kaiserschnittgeburt nur bei medizinischer Indikation empfohlen.Das Aufwachsen mit einem Hund scheint bei Risikokindern einen positiven Einfluss zu haben.
  • Zur Reinigung im Haushalt sollten möglichst wenig chemische Substanzen verwendet werden.
  • Bei der Ernährung im Säuglings- und Kindesalter werden sich die aktuell bestehenden Empfehlungen etwas ändern. Der positive Einfluss des Stillens auf die Entwicklung von Asthma und Neurodermitis  ist wohl deutlich geringer als zunächst gedacht. Beikost wird ab dem vollendeten 4. Lebensmonat empfohlen. Die Beikost sollte sich dabei an kulturellen und familiären Gewohnheiten der Eltern orientieren. Bei Kindern mit ausgeprägter Neurodermitis sollte vor Einführung stark potenter Allergene (z.B. Hühnerei, Erdnuss) ein Allergietest erwogen werden. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass sich das Immunsystem bei frühem Kontakt an die Substanzen gewöhnen kann. Deshalb macht aus Sicht der Prävention ein Verzicht auf mögliche Nahrungsmittelallergene im ersten Jahr keinen Sinn. Hydrolysierte Babynahrung scheint nicht präventiv zu wirken.
  • Regelmäßige Pflege der Haut mit geeigneten Cremes wird zur Vorbeugung von Neurodermitis empfohlen.
    Milch- und Weizenbäder sollten wegen der Entstehung von Allergien vermieden werden.