Hautkrebsvorsorge

Die Hautkrebsvorsorge (Hautkrebsscreening) dient der frühzeitigen Entdeckung von bösartigen Hauttumoren oder deren Vorstufen. In den letzten Jahren kam es zu einer deutlichen Zunahme dieser Erkrankungen. Ursächlich sind unter anderem unser verändertes Freizeitverhalten mit häufigen Sonnenbädern und Sonnenbränden, eine höhere Lebenserwartung oder Medikamente mit Einfluss auf unser Immunsystem. Dabei vergisst die Haut sprichwörtlich nichts und entwickelt auch noch viele Jahre nach dem schädigenden Ereignis entsprechende Krankheiten.

Wie läuft ein Hautkrebs-Screening ab?

Bei der Hautkrebsvorsorge ("Hautkrebs-Screening") untersuchen wir Ihre ganze Haut auf Auffälligkeiten. Die Untersuchung ist komplett schmerzfrei und dauert wenige Minuten.

Muttermale sind dabei an sich harmlos. Grob unterscheidet man angeborene, d.h. in den ersten beiden Lebensjahren entstandene, von erworbenen Muttermalen. Meist entstehen sie im Kindes- und frühen Erwachsenenalter. Die Anzahl hängt vor allem vom Hauttyp, der Genetik und der Sonnenexposition im Kindesalter ab. Zur genauen Unterscheidung gutartiger Muttermale von bösartigen Melanomen verwenden wir eine Vergrößerungslupe, ein sogenanntes Dermatoskop. Bei sehr vielen und kontrollbedürftigen Läsionen kommt eine spezielle Fotodokumentation (Fotofinder) zum Einsatz. Hierbei können Muttermale zwanzigfach vergrößert aufgenommen und überwacht werden. Zusätzlich bieten wir bei unklarem Befund die Nevisense Methode an, eine innovative Untersuchung, die auf einem komplett anderen Ansatz basiert. Bei dieser Analyse wird nicht das äußere Erscheinungsbild eines Muttermals, sondern dessen Zellstruktur untersucht. Der ermittelte Wert gibt dann Auskunft über die Dignität des Muttermals.

Sollten wir Ihnen zu einer Entfernung raten, klären wir Sie über den Eingriff auf und vereinbaren einen OP-Termin. Alle Eingriffe finden in örtlicher Betäubung statt. Wir sind darauf bedacht, dass Sie schnell wieder einsatzfähig sind und ein schönes kosmetisches Ergebnis erreicht wird.

Die Nevisense-Methode unterscheidet sich von den üblichen Verfahren zur Beurteilung eines Muttermals. Hierbei wird nicht das äußere Erscheinungsbild sondern die Anordnung der in der Haut liegenden Zellen untersucht. Eine kleine stempelförmige Elektrode wird zweimal pro Muttermal schmerzlos auf die Haut gedrückt. Mit Hilfe eines schwachen elektrischen Impulses werden dann Zellunregelmäßigkeiten erkannt und einem Zahlenwert zwischen 1 und 10 zugeordnet. Je höher der Wert, desto auffälliger die Läsion. Bei Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen eines Melanoms wurde in einer groß angelegten Studie eine Sensitivität von 97% erreicht.

Die Nevisensemessung wird in der Regel von der privaten Krankenversicherung übernommen. Für gesetzlich versicherte ist diese Untersuchung eine Selbstzahlerleistung. Sie bietet zusätzliche Sicherheit bei der Frage, ob möglicherweise schwarzer Hautkrebs vorliegt. Die Methode ist vor allem bei vielen Muttermalen hilfreich, da sich unnötige Operationen mit der Entwicklung von Narben vermeiden lassen.

 

Einige wissenschaftliche Veröffentlichungen zu diesem Verfahren:

  • Clinical performance of the Nevisense system in cutaneous melanoma detection: an international, multi-centre, prospective and blinded clinical trial on efficacy and safety Malvehy J, Hauschild A, Curiel-Lewandrowski C, Mohr P, Hofmann-Wellenhof R, Motley R, Berking C, Grossman D, Paoli J, Loquai C, Olah J, Reinhold U, Wenger H, Dirschka T, Davis S, Henderson C, Rabinovitz H, Welzel J, Schadendorf D, Birgersson U. British Journal of Dermatology. 2014 May 19.  DOI: 10.1111/bjd.13121.
     
  • Electrical Impedance Spectroscopy as a potential adjunct diagnostic tool for cutaneous melanoma Mohr  P, Birgersson U, Berking C, Henderson C, Trefzer U, Kemeny L, Sunderkötter C, Dirschka T, Motley R, Frohm-Nilsson M, Reinhold U, Loquai C, Braun R, Nyberg F, Paoli J. Skin Res Technol. 2013 Jan 27. doi: 10.1111/srt.12008.
     
  • Electrical impedance and the diagnostic accuracy for malignant melanoma Åberg P, Birgersson U, Elsner P, Mohr P, Ollmar S. Experimental Dermatology, 2011 Mar 3; 648-652.
     
  • Non-invasive and microinvasive electrical impedance spectra of skin cancer – a comparison between two techniques Åberg P, Geladi P, Nicander I, Hansson J, Holmgren U, Ollmar S. Skin Res Technol. 2005 Nov;11(4):281-6.
     
  • Skin cancer identification using multi-frequency electrical impedance - a potential screening tool Åberg P, Nicander I, Hansson J, Geladi P, Holmgren U, Ollmar S. IEEE Trans Biomed Eng 2004; 51(12): 2097-210
       

Aktinische Keratosen (Hautkrebsvorstufen)

 

Eines unserer Schwerpunkte in der Praxis ist die Behandlung aktinischer Keratosen. Sie stellen Hautkrebsvorstufen dar, sogenannte Präkanzerosen. Bei Vorhandensein vieler aktinischer Keratosen liegt das Risiko für die Entstehung eines bösartigen Plattenepithelkarzinoms (Spinaliom) bei ca. 10%.

Wie zeigt sich eine Aktinische Keratose?

Aktinische Keratosen können unterschiedliche Formen annehmen. Häufig kann man sie initial eher tasten als sehen. Man fühlt eine sandpapierartige, rauhe, gerötete Läsion. Im Verlauf neigen sie zum Wachstum, zu Verhornung und zeigen nach kleinen Verletzungen eine erhöhte Blutungsneigung. Auch Schmerzen sind möglich. Daneben können sie auch stark verhornen und als derbe, schuppige, gelblich braune Knötchen imponieren. Auch bizarre Formen der Verhornung sind möglich, in diesem Fall spricht man von einem Hauthorn oder Cornu cutaneum. Durch vermehrte Pigmentierung entstehen bräunliche Varianten. Eine Sonderform der Präkanzerose stellt der Morbus Bowen dar. Er hat ein hohes Entartungspotential und geht in ein Bowen Karzinom über.

Betroffene haben meist einen hellen Hauttyp und eine hohe lebenslange UV Exposition hinter sich. Gerade sportlich aktive Menschen sollten ihre Haut deshalb gut schützen. Höhensonne in den Bergen, häufige Badeurlaube, Fahrten im Cabrio oder regelmäßige sportliche Aktivitäten im Freien wie Golfen, Fahrradfahren und Tennisspielen begünstigen die Entstehung  von aktinischen Keratosen. Da der Einfluss der kumulativen UV Dosis klar belegt ist, wird diese Erkrankung bei entsprechenden Voraussetzungen auch als Berufserkrankung anerkannt. Typische Berufsgruppen sind Landwirte, Gärtner oder Straßenbauarbeiter.

Das Fundament einer erfolgreichen Therapie ist ein konsequenter und effektiver Schutz vor schädigender UV- Strahlung. Daneben hängt die Behandlung der aktinischen Keratosen von deren Lokalisation und Ausdehnung ab. Leichte Formen können mit lokalen Medikamenten behandelt werden. Ein sehr effizientes Verfahren mit einem unübertroffenen kosmetischen Ergebnis ist die photodynamische Therapie. Bei dieser Methode werden zunächst übermäßige Verhornungen und Schuppen manuell abgetragen. Im Anschluss wird eine photosensibilisierende Substanz (Deltaaminolävulinsäure) aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von drei Stunden, in der die geschädigten Zellen das Medikament aufnehmen, wird der betroffene Bezirk mit rotem Licht bestrahlt. Dies führt zur Bildung radikaler Sauerstoffverbindungen, die die geschädigten Zellen zerstören. Während der Belichtung kann es zu Schmerzen oder Brennen an den behandelten Hautarealen kommen. Nach der Behandlung muss die Haut für 48 Stunden gut vor der Sonne geschützt werden. Auftretende Krusten fallen nach wenigen Tagen ab.

Die Tageslicht‐PDT stellt eine effektive und im Vergleich zur konventionellen PDT schmerzreduzierte Behandlungsmethode dar. Es handelt sich hierbei um eine neuere Entwicklung, bei der anstelle eines Belichtungssystems das Tageslicht zur Aktivierung des Photosensibilisators genutzt wird. Sie kann in Mitteleuropa, in der Regel, von März bis Oktober (je nach Außentemperatur) sowohl an bewölkten als auch an sonnigen Tagen durchgeführt werden und ist nahezu schmerzfrei. Um noch bessere Ergebnisse bei der Tageslicht-PDT zu erzielen, wird in unserer Praxis eine Vorbehandlung der betroffenen Hautareale mit dem „Fraktionierten Laser“ durchgeführt. Mithilfe des „Fraktionierten Lasers“ kann die Hautbarriere gezielt überwunden werden und die Wirkstoffe, der im Anschluss aufgetragenen photosensibilisierenden Substanz, können hierdurch wesentlich besser in der Haut verteilt werden.

Auch mit dem Laser (Erbium Yag Laser) können aktinische Keratosen erfolgreich behandelt werden. Operative Verfahren sind insbesondere zum Ausschluss eines Spinalioms erforderlich. Wir kombinieren unsere Therapie mit chemischen Peelings, der Mesotherapie mit zellerneuernden Wirkstoffen, der Dermabrasion und IPL Verfahren.
In einem persönlichen Gespräch beraten wir Sie gerne über das für Sie am besten geeignete Verfahren.

 

Basalzellkarzinom (Basaliom)

 

Basalzellkarzinome gehören zum nicht-melanotischen (hellen, weißen) Hautkrebs. In Deutschland treten mehr als 170 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Jahr auf. Damit zählt das Basalzellkarzinom zu den häufigsten Krebserkrankungen.

Wann entsteht ein Basalzellkarzinom?

In Deutschland treten mehr als 170 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Jahr auf. Damit zählt das Basalzellkarzinom zu den häufigsten Krebserkrankungen. Männer sind etwas häufiger betroffen, im Schnitt sind die Patienten ca. 60 Jahre alt. Die häufigsten Ursachen für das Auftreten eines Basalzellkarznioms sind die UV- Belastung der Haut sowie ein heller Hauttyp. Anders als beim spinozellulären Karzinom scheint hier weniger die UV- Dosis, der ein Mensch während seines Lebens ausgesetzt war, gefährlich, sondern vielmehr die hohe kurzfristige UV- Belastung und wiederholte Sonnenbrände. Selten liegen angeborene Erkrankungen wie das Basalzellkarzinom- Syndrom (Gorlin- Goltz- Syndrom) oder Immundefekte vor. Mit der Zunahme der Transplantationen entstand eine weitere Risikogruppe, die engmaschiger Kontrollen bedarf.

 

Basalzellkarzinome treten vorwiegend im Kopf-Hals-Bereich auf, also an den Stellen der höchsten UV- Einstrahlung. Im Gegensatz zu den Spinozellulären Karzinomen entstehen sie ohne Vorstufen. Klinisch zeigen sie ein heterogenes Erscheinungsbild. Am häufigsten findet man hautfarbene bis rötlich- gelbliche Knötchen mit vergrößerten Gefäßen im Randbereich. Daneben können sie auch narbig, flache Läsionen oder vor allem am Stamm ekzemähnliche Hautveränderungen bilden. Im Verlauf neigen sie zu Blutungen und nässenden Wunden.

Basalzellkarzinome können bei rechtzeitiger Diagnose meist unkompliziert operativ entfernt werden. Dabei wird ein kleiner Sicherheitsabstand eingehalten. Es gibt aber auch noch weitere Möglichkeiten der Behandlung. Flache Tumore können mit dem Laser oder einer photodynamischen Therapie entfernt werden. Auch Kombinationen aus beiden Therapien bieten sich an. Das Positive zum Schluss, Basalzellkarzinome bilden so gut wie nie Absiedlungen, d.h. Metastasen, und sie können damit durch eine Entfernung fast immer geheilt werden.

 

Da es häufig in den ersten Jahren zu einem Zweittumor oder Rezidiv kommt, raten wir zu regelmäßigen Kontrollen. Das Risiko für die Entwicklung eines weiteren Basalzellkarzinoms liegt bei 44% innerhalb einer Zeit von drei Jahren nach dem ersten Basalzellkarzinom. Meist empfehlen wir halbjährliche Kontrollen für zwei Jahre, anschließend mindestens einmal jährliche Untersuchungen. Die Intervalle hängen aber sehr vom Hauttyp und weiteren Hautschäden ab. Wir beraten Sie hierzu gerne und erstellen Ihren persönlichen Nachsorgeplan.

Melanom (Schwarzer Hautkrebs)

Das Melanom ist die gefährlichste Form des Hautkrebses. Je früher es entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Zu den Risikofaktoren zählen:

Welche Risikofaktoren gibt es?
  • hohe kurzfristige UV-Belastung, wie sie in Sonnenurlauben auftritt
  • heller Hauttyp
  • multiple Muttermale (>100)
  • atypisches Nävussyndrom  (≥ 5 atypische Muttermale und ≥ 50 gewöhnliche Muttermale)
  • ein Melanom in der Vorgeschichte

Melanome entstehen sowohl auf bestehenden Muttermalen als auch auf zuvor unauffälliger Haut. Zur Beurteilung wird die ABCD-Regel empfohlen:

  1. A (Asymmetrie): asymmetrisch
  2. B (Begrenzung): unregelmäßig, unscharf, kleinbogig
  3. C (Colour, Farbe): viele unterschiedliche Farben
  4. D (Durchmesser): > 5mm
  5. E (Evolution): Veränderung im Verlauf

Die Anwendung dieser Regel ist für einen medizinischen Laien unter Umständen schwierig durchzuführen, einfacher ist es das „hässliche Entlein“ auf der Haut zu suchen. Alle Pigmentflecken sollten sich in Form und Farbe ähneln. Wenn ein neuer Fleck auftritt, der sich von den anderen unterscheidet, nennt man dies das „hässliche Entlein“ Zeichen. Bei jedem Zweifel sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Zusätzlich empfehlen wir regelmäßige, am besten einmal jährliche Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen.

Wichtig ist eine frühzeitige operative Entfernung mit einem Sicherheitsabstand. Je nach Tumordicke sind weitere Maßnahmen, wie Erhöhung des Sicherheitsabstandes, Lymphknoten- oder Organuntersuchungen erforderlich. Wir beraten sie hierzu ausführlich.

Abhängig von der Tumordicke und dem Tumorstadium sind Nachsorgeuntersuchungen wichtig. Die Nachsorge beinhaltet eine Untersuchung der Haut und ggf. der Lymphknoten, der inneren Organe oder bestimmter Laborparameter. In der Regel wird über einen Zeitraum von 10 Jahren nachuntersucht.

Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin für Ihre nächste Hautkrebsvorsorge.
 

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Spinozelluläres Karzinom (Spinaliom)

Das Spinozelluläre Karzinom, kurz Spinaliom oder Plattenepithelkarzinom der Haut, ist nach dem Basaliom die zweithäufigste Hauttumorerkrankung in Deutschland. Die Inzidenz nimmt weiterhin zu. Aktuell geht man von 80-100 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern und Jahr aus.

Wann entsteht ein spinozelluläres Karzinom?

Hohe lebenslange UV-Exposition (kumulative Dosis) und ein heller Hauttyp mit geringem Schutz vor der UV- Strahlung stellen die wichtigsten Risikofaktoren dar. Meist sind Betroffene über 70 Jahre alt. Aufgrund des klaren Zusammenhangs zwischen der UV- Belastung und dem Risiko für das Auftreten eines Spinalioms, wird es bei der Erfüllung arbeitstechnischer Voraussetzungen und klinischer Kriterien als Berufskrankheit anerkannt. Bei Transplantierten und Immunsupprimierten Patienten ist das Risiko für ein Spinaliom bis zu 65fach erhöht. Im Unterschied zum Basaliom entstehen Spinaliome überwiegend aus Vorstufen, den aktininschen Keratosen. Spinaliome sind wegen der Gefahr von Absiedelungen, sog. Metastasen, gefährlich und müssen rechtzeitig diagnostiziert und entfern werden.

Spinaliome finden sich vor allem an lichtexponierten Arealen der Haut, also im Gesicht, auf der Unterlippe, an den Ohren, an den Handrücken und bei fehlendem Haupthaar auf der Kopfhaut. Klinisch zeigen sie weniger Varianz als Basaliome. Meist bilden sie stark verhornte, gelblich-graue Knötchen mit der Tendenz zu Blutungen und schlecht heilenden Wunden. Von außen kann schwer zwischen einer stark verhornten Vorstufe und einem Spinaliom unterschieden werden. Deshalb ist eine Sicherung der Diagnose durch eine histologische Untersuchung erforderlich.

Bei unklarem Befund kann eine kleine Gewebeprobe mit anschließender histologischer Abklärung die Diagnose sichern. Die Therapie besteht dann in der kompletten operativen Entfernung mit einem Sicherheitsabstand. Ab einer Tumordicke von mehr als 2 mm ist eine Untersuchung der nächstgelegenen Lymphknoten zum Ausschluss einer Metastasierung erforderlich. Generell liegt die Wahrscheinlichkeit der Streuung bei weniger als 5%. In der aktuellen Leitlinie werden basierend auf der Tumordicke drei Risikogruppen unterschieden (No Risk (T1) Tumordicke ≤ 2 mm, Risiko 0%; Low Risk (T2) Tumordicke 2.01 - 6 mm, Risiko 4%; High Risk (T3) Tumordicke > 6 mm, Risiko 16%).

Um Rezidive, Metastasen oder weitere Tumore rechtzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Kontrollen für mindestens 5 Jahre erforderlich. Abhängig vom Risiko für Absiedelungen oder Vorstufen werden Kontrollen in halb- bis vierteljährlichen Abständen empfohlen. Wichtig ist zudem die Behandlung der Vorstufen (aktinische Keratosen) sowie ein konsequenter UV- Schutz. Wir beraten Sie hierzu gerne ausführlich.

 

Sonnenschutz

Der wichtigste Faktor für die Entstehung von Hautkrebs ist die UV-Strahlung. Deshalb ist ein konsequenter Schutz vor UV-Strahlen sehr wichtig.

Generell sollte eine übermäßige Sonneneinstrahlung auf die Haut vermieden werden. Hierzu einige Empfehlungen aus der S3 Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs (awmf.org):

  • Bei Aufenthalt in der Sonne durch geeignete Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille schützen
  • Auf freie Hautflächen (Kopf, Gesicht, Hände, Arme, Beine) sorgfältig Sonnenschutzmittel auftragen
  • Aufenthalt im Freien während der Mittagszeit bei starker Sonneneinstrahlung vermeiden; Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden verlegen
  • Die Aufenthaltsdauer in der Sonne soll die individuelle Eigenschutzzeit der Haut nicht überschreiten im Schatten aufhalten
  • Die Haut (z. B. im Frühjahr/ Urlaub) langsam an die Sonne gewöhnen
  • Auf jeden Fall einen Sonnenbrand vermeiden
  •  Säuglinge sollen der direkten Sonne nicht ausgesetzt werden

Das Thema Sonnenschutzmittel ist komplex. Prinizipiell gibt es zwei unterschiedliche Filtersysteme, die auch gerne kombiniert werden. Physikalische Filter enthalten winzige Partikel von Zinkoxid und Titaniumdioxid, die die Sonnenstrahlen auf der Haut reflektieren. Meist hinterlassen sie einen weißlichen Film auf der Haut, sind aber sehr gut verträglich. Sie werden bei Kindern und Säuglingen empfohlen. Chemische Filter bestehen aus organischen Verbindungen. Diese nehmen die UV- Strahlung auf und wandeln sie in eine andere Energieform um (z.B. Wärme). Das Risiko allergischer Reaktionen ist gering. Allerdings sind einige chemische Filter (z.B. Octocrylene, Ethylhexyl Methoxycinnamate) umstritten, da sie hormonell wirksam sein können. Mit Hilfe der App „ToxFox“ des BUND können Kosmetikprodukte einfach gescannt und auf hormonell bedenkliche Substanzen überprüft werden. Der Einsatz von Nanopartikeln in Sonnenschutzpräparaten wird aktuell als unbedenklich eingestuft, ist aber dennoch weiterhin umstritten. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, achten Sie auf die obligatorische Kennzeichnung „nano“ bei den Inhaltsstoffen.

Der Lichschutzfaktor (LSF, im Ausland SPF) gibt Auskunft über die Stärke des Sonnenschutzes. Grob gesagt verlängert sich die Zeit, die man unbeschadet in der Sonne verbringen kann, um den angegebenen Faktor. Dies gilt aber eher in der Theorie, denn  in der Praxis ist der Schutz zudem abhängig von der verwendeten Menge, der Sonneneinstrahlung, dem Abrieb und der Schweißneigung etc.

Die Obergrenze des in der EU deklarierbaren Sonnenschutzfaktors liegt bei LSF 50. Hierbei werden bereits mehr als 98 Prozent der UVB-Strahlung absorbiert. Präparate für stark lichtgeschädigte Haut enthalten zusätzlich Bestandteile für bereits eingetretene Zellschäden. Da sie als Medizinprodukte gelten, dürfen sie auch einen höheren LSF ausweisen. Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin zum Hautkrebsscreening, wir beraten Sie gerne über den für Sie geeigneten Sonnenschutz.